Viele meiner Mastodon Follower und Followerinnen haben wahrscheinlich schon nebenbei mitbekommen, dass ich in den letzten Monaten meinem Gaming PC ein umfassendes Hardwareupgrade gegönnt habe. Zwar ist das Upgrade noch nicht ganz beendet (SSD und CPU stehen noch auf meiner Upgradeliste), aber nichtsdestotrotz möchte ich in diesem Artikel meine bisherige neue Hardware in meinem Gaming PC vorstellen und auch erklären warum ich mich für diese oder jene Hardwarekomponente entscheiden habe.

Und keine Sorge, auf das Thema SSD und CPU gehe im Rahmen eines späteres Updates dieses Artikels auch noch ein. Aktuell soll es erstmal aber nur um Netzteil, Grafikkarte, Mainboard und RAM gehen. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen dieses Artikels:D

________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

 

Neue Hardwarekomponente 1: Grafikkarte 

Anfangen möchte ich meinen Artikel direkt mit den Elefanten im Raum; nämlich mit der neuen Grafikkarte, die seit März 2025 in meinen Gaming PC ihren Dienst verrichtet. Diese hört auf den Namen Asus Astral RTX 5090 OC Edition und vermutlich sehen mich einige von euch nun schräg an. Daher möchte ich etwas ausführlicher erklären warum ich mich für den Generationswechsel in Form der RTX 5090 aka Blackwell und für das genannte Asus Custom Design entschieden habe.

Zuerst möchte ich allerdings ein paar allgemeine Worte zu der Blackwell Generation von Nvidia loswerden: Die Generation hat zurecht einen schweren Stand und ich teile auch durchaus einen Teil der Kritik, die Nvidia auch zurecht abgekommen hat. Die Blackwell Generation hat einen schlechten Ruf (wegen kaum vorhandener Lagerware am Launch, wodurch die Preise regelrecht explodiert sind, danach kamen die zum Teil schmelzenden Stecker & Kabel durch das fehlende Monitoring sowie der fehlenden Lastverteilung auf der Grakaseite und auch der Geforce Grafiktreiber für RTX 5000 ist noch eine ziemliche Baustelle).

Zuguterletzt ist der Leistungssprung gegenüber RTX 4000 zumindest bei den Modellen unterhalb der RTX 5090 sehr gering (bedingt dadurch dass Nvidia diesmal keinen großen Nodesprung durchgeführt hat).

Trotzdem finde ich, dass Blackwell und insbesondere die RTX 5090 etwas mehr Liebe verdient hat, weil mit Blackwell und dem genannten Modell technisch durchaus einige Fortschritte abseits von Frame Generation Einzug gehalten haben. Dies führt mich nun auch wieder zu meinen ersten Absatz und dortigen Fragestellung zurück: Warum habe ich mich für eine RTX 5090 entschieden?

 

Grund Nr. 1: Die inneren Werte von Blackwell

Langjährige Grakaenthusiasten (sowohl im Lager Green und auch im Lager Rot) wissen, dass neue Graka Gens Änderungen auf Architekturebene bringen und dadurch im Laufe der Zeit Performance oder Features aktiviert werden können, die zum Zeitpunkt des Launches der jeweiligen Gen noch nicht zu Verfügung standen. Ein Paradebeispiel dafür ist IMHO RTX 2000. 

Auch diese Gen hat damals zum Release keine großen Performancesprünge gegenüber der vorherigen Gen gebracht, aber durch die vielen Änderungen in der Architektur (einschließlich auf Hardwareebene) wurde der Grundstein für einen Paradigmenwechsel gelegt und zwar der Wechsel von Rasterization zu Raytracing. Heute ist letzteres der aktuelle Standard und wird von den Devs rege genutzt. 

Aus diesem Grund betrachte ich eine neue GPU Generation auch nicht ausschließlich von der Performanceseite zum Launch aus, sondern lasse auch die Architekturänderungen, die eine neue GPU Generation mitbringt, in meine Kaufentscheidung mit einfließen. Dies bringt mich nun auch wieder konkret zu Blackwell. 

Beispielsweise kann ein SM (zu deutsch: Shadereinheit) von Blackwell Grafikkarten INT32 und FP32 berechnen, während SMs von vorherigen Architekturen (wie zb. Ada Lovelace) nur eines von beiden konnte. Natürlich profitiert nicht jedes Spiel davon und die Devs müssen dieses Blackwellverbesserung auch adressieren, aber wenn sie es tun, führt das zu zusätzlichen FPS. Selbiges gilt für die verbesserte Alpha Traversal Rate, die Blackwell aufseiten der Raytracingberechnung mitbringt. Zusammen mit den bekannteren neuen Features wie Mega Geometry und Neural Rendering bin ich sehr gespannt was die Devs im Laufe der Zeit aus Blackwell aus rausholen und daher sind die genannten technischen Verbesserungen sowie neuen Features für mich ein Grund für Blackwell gewesen.

 

Grund Nr. 2: 32 GB VRAM

Einige von euch sehen mich nun möglicherweise schräg an. Schließlich hatte meine alte Graka namentlich RTX 4090 schon 24GB VRAM und ihr habt natürlich im Allgemeinen Recht, wenn ihr sagt, dass 24GB VRAM doch mehr als genug seien. Allerdings bin ich ein High End Graka Enthusiast, weswegen für mich grundsätzlich gilt: Mehr VRAM ist immer besser.

Außerdem habe ich mit meinem stark gemoddeten Skyrim und Star Wars Outlaws schon zwei Spiele gezockt, die gefährlich nahe an das VRAM Maximum meiner alten Karte gestoßen sind (Megatextures wie Star Wars Outlaws sie nutzt fressen nämlich VRAM so exzessiv wie andere Schokolade). Natürlich sind das zwei extreme Beispiele, aber ich habe lieber zuviel VRAM als zu wenig, da man zu wenig VRAM wesentlich schwieriger ausgleichen kann als zu z.B. wenig Rechenleistung (Karten mit 8 oder 12 GB VRAM können davon ein Lied singen). Auch nutze ich gerne offizielle High Resolution Texture Packs und dadurch kann der VRAM Speicherbedarf eines Spiels auch massiv ansteigen. 

Für mich waren die 32GB VRAM der 5090 daher sehr attraktiv und somit einer Gründe warum ich mich für eine 5090 entschieden habe.

 

Grund Nr. 3: Raytracing (und Pathtracing Raytracing)

Diejenigen von euch, die mir im Fediverse schon länger folgen wissen, dass ich seit längerem ein Freund von Raytracing und der noch um einiges aufwendigeren Variante Full Raytracing (aka Pathtracing Raytracing) bin. Nicht nur, weil es der logische Schritt nach der Rasterization Grafik ist und auch den Devs das Leben um einiges einfacher macht (weil diese bei Raytracing z.B. auf Tricks wie SSRs verzichten können) sondern auch weil Raytracing viel filligranere Beleuchtungen und Reflexionen erlaubt als die Raster-basierte Grafik. 

Für mich ist daher eine starke RT/RT PT Grafikkarte sehr wichtig und auch hier liefert die RTX 5090 eine Menge Rechenpower. Natürlich ist, wie auch der bei Raster Performance, der Sprung gegenüber einer RTX 4090 nicht sonderlich groß, aber wenn man wie ich Spiele in maxed RT Settings und hohen Auflösungen zockt, zählt jedes Plus an FPS. Je nach Spiel kann das nämlich durchaus den Unterschied zwischen angenehm füssig und ruckelig ausmachen. Außerdem glaube ich, dass die maximal mögliche RT Leistung der RTX 5090 noch nicht ausgeschöpft ist und noch einiges an RT Performance in der GPU schlummert.

Abschließend zum Thema Grafikkarte möchte ich noch kurz erklären warum ich mich für das Asus Astral Custom Design entschieden habe. Der erste Grund ist die Optik. Einige von euch mögen nun möglicherweise einwerfen, dass die Optik einer Grafikkarte für die Funktion völlig unerheblich ist und ihr natürlich Recht. Allerdings sagt man nicht umsonst "Kleider machen Leute" und dies gilt natürlich auch bei Gaminghardware.

Ich habe mir daher mehrere Custom Designs der RTX 5090 aus optischer Perspektive angeschaut und letztendlich gefiel die Asus Astral optisch am besten (u.a wegen dem massiven Metallrahmen und der edlen LED Leiste über dem Kühler). Oder um es in anderen Worten zu sagen: Ich finde die Asus Astral einfach sexy:D

Der zweite Grund, warum ich mich für die Asus Astral entschieden habe, ist das Vorhandensein der Asus-exklusiven PowerDetection+ Funktion. Dadurch ist die Grafikkarte nämlich in der Lage den anliegenden Stromfluss pro Ader des 12V 2x6 Anschlusses zu messen und somit bei ungleichmäßiger Aderbelastung den User zu warnen. Zwar ist das Feature kein aktives Monitoring (sprich bei Warnung taktet die Grafikkarte nicht runter und der Nutzer muss entsprechend aktiv werden), aber besser als gar keine Warnung ist es allemal. 

 

Neue Hardwarekomponente 2: Mainboard

Nun komme ich zum meiner zweiten Hardwarekomponente, die ich Rahmen meines großen Hardware Gaming Upgrade Teil 1 Projektes ausgetauscht habe und zwar dem Mainboard. Dazu möchte ich erwähnen, dass ein neues Mainboard eigentlich gar nicht auf meiner Einkaufliste stand.

Allerdings kennt ihr das vielleicht auch: Man surft nichts böses ahnend im Netz, landet irgendwie auf geizhals.de in der Hardwaresektion und ehe man sich versieht, entdeckt man eine Hardware, in die man sich beim Anblick direkt verliebt:) Genau so war es bei mir mit dem MSI X870E Edge Ti Wifi, welches sich durch sein betörend schickes weißes Design direkt in mein Herz katapultiert hat. 

Nachdem ich einige Tests zu dem Mainboard gelesen und einen genaueren Blick auf dessen Spezifikationen geworfen hatte, stand die Entscheidung fest und ich habe es mir gekauft. Ein wie ich finde sehr gutes Feature von dem Mainboard: Es lässt einem via BIOS die Wahl ob man 2x M.2 PCIe 5.0 X4 für SSDs oder den 40Gbit/s USB-C Port haben möchte. Diese Auswahlmöglichkeit haben andere X870 und X870E Mainboards soweit ich weiß nicht. 

Andere Mainboards aus der X800 Reihe haben zwar auch meist 2x M.2 PCIe 5.0 Slots; allerdings wird der zweite M.2 PCIe 5.0 Slot oder der PCIe 5.0 x16 Slot bei Verwendung von zwei PCIe 5.0 SSDs in der Bandbreite gekürzt, weil der von AMD vorgeschriebene Chip für den 40GBit/s USB-C Port zwei PCIe 5.0 Lanes benötigt und diese Lanes dann für SSDs und Grakas nicht mehr zu Verfügung stehen. Daher kamen andere Mainboards aus der X800 Reihe für mich nicht infrage.

 

Neue Hardwarekomponente 3: RAM

Die vorletzte Hardware, die ich im Rahmen meiner großen Upgradeaktion Teil 1 ausgetauscht habe, ist der RAM. Bisher hatte ich 64 GB DDDR5 RAM von Kingston mit der Taktung 4800 MT/s in schlichtem Schwarz. Dies war, wie ich im Rahmen meiner Recherche zu Ryzen 9000 erfahren habe, nicht optimal, weil der Sweetspot von Ryzen 7000 und auch Ryzen 9000 bei 6000MT/s liegt.

Aus diesem Grund habe ich nach dem Motto "Butter bei die Fische" auch den RAM getauscht und mich nach kurzem Umgucken auf geizhals.de für die Kingston Fury Beast RGB white 64 GB DDR5 Expo mit der Taktung 6000 MT/s entschieden. Dadurch taktet mein RAM nun optimal zu meiner jetzigen CPU (Ryzen 9 7950X3D) und ist auch schon bereit für den Ryzen 9 9950X3D, den ich mir in diesem Jahr auch noch gönnen möchte. Ach ja und er ist passend zu meinem schicken weißen Mainboard:) 

 

Neue Hardwarekomponente 4: Netzteil

Als letztes möchte nun noch kurz auf das Thema Netzteil eingehen, welches ich auch getauscht habe. Bisher hatte ich ein Thermaltake ToughPower G3 1200W mit ATX 3.0 Standard, welches ich mir im Jahr 2022 zusammen mit der RTX 4090 gekauft hatte und mit dem ich auch sehr zufrieden war. Leider hat das Netzteil aufgrund seines Baujahres noch keinen 12V 2x6 Anschluss, sondern nur den "12VHWPR" Anschluss sprich die erste Revision des 600W PCIe 5.

Aufgrund der Tatsache, dass meine neue RTX 5090 allerdings die zweite Revision des Anschluss nutzt und ich gerne auch aufseiten des Netzteils die zweite Revision haben wollte, habe ich mich nach ein paar Nächten des Drüberschlafens für den Kauf eines neuen Netzteils entschieden, welches die zweite Revision des Anschlusses besitzt. Die Wahl fiel letztendlich wegen meiner positiven Erfahrung mit Thermaltake auf das Thermaltake Toughpower TF3 1550W ATX 3.0. Neben der hohen Wattreserve hat das Netzteil noch einen weiteren Vorteil: Es besitzt zwei 12V 2x6 Anschlüsse (es könnte daher theoretisch sogar 2 5090er Grakas versorgen). 

Ihr habt natürlich Recht, dass dieses Netzteil ziemlicher Overkill ist, aber andererseits weiß man ja nie was die Zukunft in Sachen Gaminghardware so bringt. 

 

Abschließende Worte

Ihr seht ich habe viele Änderungen an meinem High End Gaming PC vorgenommen. Teilweise waren die Änderungen schon länger geplant gewesen (wie zum Beispiel auf der Grakafront); andere Änderungen haben sich ehr spontan ergeben. Letztlich zählt das Ergebnis und mit diesem bin ich sehr zufrieden. Was noch offen ist? Nun zum einen möchte ich noch ein Upgrade im SSD Bereich machen, um nicht nur auf Grakaseite mit PCIe 5.0 unterwegs zu sein, sondern auch auf SSD Seite. Und zuguterletzt steht noch ein CPU Upgrade an, um noch etwas mehr Min FPS aus meiner neuen 5090 zu kitzeln. 

Ich weiß noch nicht genau wann ich die genannten ausstehenden Upgrades mache, aber wenn es soweit ist, werde ihr das entweder über meinen Blog oder über meinen Fediverse Account erfahren.

Ich hoffe ihr hattet beim Lesen des Artikels Spaß (auch wenn er sehr technisch geworden ist, aber das liegt glaube ich in der Natur der Sache). Man sieht sich:D